Aktuelles
Stellungnahme zur Revision der Industrieemissionsrichtlinie (IED) 2010/75/EU
14.06.2022
Die Europäische Kommission hat mit ihrem Entwurf für eine neue Industrieemissionsrichtlinie zur integrierten Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (IED) einen Regulierungsvorschlag vorgelegt. Dieser sieht eine Ausweitung des Anwendungsbereiches sowie umfangreiche neue und unnötig disruptive Anforderungen für die Betreiber von Industrieanlagen vor. Unter anderem ist eine Aufnahme von Kaltwalzwerken in den Anhang I vorgesehen.
CIELFFA wendet sich mit einer Stellungnahme zur Revision der Industrieemissionsrichtlinie (IED) 2010/75/EU an Vertreter des EU-Parlaments und spricht sich mit Nachdruck gegen eine Aufnahme der Kaltwalzwerke in den Anwendungsbereich der IED aus. Von Kaltwalzwerken gehen keine besonderen nachteiligen Umweltauswirkungen aus. Die Aufnahme unserer kleinen und mittelständischen Kaltwalzunternehmen in die IED würde keinen zusätzlichen Umweltnutzen mit sich bringen. Vielmehr würde unsere Industrie mit unnötiger Doppelregulierung und Bürokratie belastet.
Eine ähnliche Stellungnahme hat die Fachvereinigung Kaltwalzwerke an das BMUV und das BMWK geschickt. Darüber hinaus haben CIELFFA und FVK ihre Positionen zudem in das von der KOM eröffnete Konsultationsportal zum IED-Entwurf eingestellt.
Statement of the European Cold Rolling Industry on the EU Industrial Emissions Directive (IED)
Stellungnahme zur Revision der Industrieemissionsrichtlinie (IED) 2010/75/EU
Cielffa Jahrestreffen 2021 im Drahthaus in Düsseldorf
25. November 2021
Mit fast 30 Teilnehmern aus Spanien, Italien, Tschechien und Deutschland war das Jahrestreffen in Düsseldorf am 25.11. überaus gut besucht. In dem rund dreistündigen Meeting gab es hochinteressante Vorträge, zunächst von Herrn Dr. Juchmann von der Salzgitter Flachstahl AG. Er berichtete über die Unternehmensaktivitäten rund um die Dekarbonisierung der Stahlerzeugung, insbesondere über das SALCOS-Projekt bei Salzgitter, welches auf die Direktreduktion mit grünem Wasserstoff und Erdgas aufbaut. Er skizzierte dabei den Transformationsprozess des Unternehmens und die Pläne von Salzgitter bis 2045, in der Endausbaustufe bis zu 95 Prozent CO2 einzusparen. Dabei beleuchtete Dr. Juchmann auch die Entwicklung von Angebot und Nachfrage von bzw. nach Energie aus erneuerbaren Quellen und grünem Wasserstoff. Er stellte hierzu verschiedene Projekte von Salzgitter vor, um den entsprechenden Bedarf zu decken. Dr. Juchmann geht bei einer Reduzierung von CO2 in Höhe 97% von einer Verteuerung der Tonne Rohstahl von 36% bis 61% aus.
Der zweite Vortrag zum Thema Klimaneutralität und Dekarbonisierung war der Beitrag von Herrn Dr. Buddenberg und Herrn Zelit von C.D. Wälzholz. Sie referierten zum Thema ‘Calculation of current and future carbon footprint’, stellten zunächst die verschiedenen allgemeinen Berechnungsmethoden hierzu vor, um anschließend den unternehmensinternen Ansatz zu beschreiben. Man setzt auf eine produktbezogene Berechnung des CO2-Fußabdruckes und verwendet den sog. ‚cradle-to-gate‘-Ansatz. Um Themen wie bspw. den Produktpass mit CO2-Werten unter Berücksichtigung der Recyclingfähigkeit, den Transfer verifizierter CO2-Daten entlang der Lieferkette nach dem gleichen Standard oder die Bilanzierung bewerteter CO2-Reduktionen und die Weitergabe an den Markt intensiver zu besprechen, wird eine Arbeitsgruppe zum Thema CO2-Fußabdruck vorgeschlagen.
Herr Schönemeyer berichtete in dem Jahrestreffen wie üblich zum Thema FMP (Ferrous Metals Processing) BREF. Die finale Publikation wird für 2022 erwartet. Er skizzierte relevante Aspekte für den Kaltwalzbereich. So wird bspw. das Haubenglühen nicht mehr als Feuerungsanlage eingestuft. Wenn Unternehmen derzeit Änderungen beim Glühen planen, können sich diese gerne für die Details, welche sich aus den neuen BREFs ergeben werden, an Herrn Schönemeyer wenden. Weitere relevante Aspekte sind der Präsentation zu entnehmen, die wir an die Mitglieder versendet haben.
Zum Thema Normen konnte Herr Brachthäuser die erfolgreiche Revision der Norm EN DIN 10132 verkünden. Hierzu hat er diverse Schulungstermine angeboten (s.u.). Herr Kunkel übernahm die Aufgabe, Herrn Brachthäuser zu verabschieden, da er seinen Ruhestand angetreten hat und bei C.D. Waelzholz ausscheiden wird. Herr Brachthäuser hat über Jahre die Normungsgruppe erfolgreich geleitet und war auch maßgeblich an der Überarbeitung aller Normen beteiligt. Wir danken ihm nochmals für seine kompetente Unterstützung und die langjährige gute Zusammenarbeit!
Schulungen zur überarbeiteten EN DIN 10132
Nach einer rund dreijährigen Bearbeitungszeit ist die DIN EN 10132 nun offiziell veröffentlicht worden und beim Beuth-Verlag in mehreren Sprachen verfügbar.
Herr Brachthäuser, der die Norm maßgeblich mit überarbeitet hat, hat einstündige Online-Schulungen zu der neuen Norm für Mitarbeitende in den Mitgliedswerken der Fachvereinigung angeboten. Die deutschsprachigen Termine fanden am 07.12 und am 14.12. statt. Mit rund 35 Teilnehmern aus den Geschäftsführungen, dem Vertrieb, der technischem Kundenberatung und dem Qualitätsmanagement waren die Workshops sehr gut nachgefragt.
Am 16.12. und am 12.01.2022 bietet Herr Brachthäuser die Schulungen auch in englischer Sprache insbesondere für die internationalen Cielffa-Mitglieder an, aber auch für englischsprechende Mitarbeitende der Fachvereinigung.