Die Sandbag-CBAM-Studie (Juni 2024) sieht negative Auswirkungen für europäische Stahlverarbeiter
Die Analyse zeigt, dass der CBAM größere Nachteile für die europäischen Stahlverarbeiter als für die in Drittstaaten ansässigen Importeure mit sich bringt. Insbesondere EU-Hersteller von Zwischen- und Endprodukten, welche teurere Rohstoffe verwenden, werden weniger wettbewerbsfähig sein als ihre Konkurrenten in Drittländern, da die meisten importierten Fertigwaren in diesem Stadium nicht unter den CBAM fallen und ohne zusätzliche Kosten auf dem EU-Markt verkauft werden können.
In dem Szenario ‚resource shuffling‘ umgehen bspw. Stahlhersteller bzw. Verarbeiter aus Nicht-EU-Ländern das System, indem sie ihre ‚low-emission goods‘ nach Europa exportieren und die ‚high-emission goods‘ auf anderen Märkten verkaufen. Insgesamt wird der CBAM zu höheren Kosten und höheren Preisen für in der EU verkaufte Produkte führen und wahrscheinlich direkt an die EU-Verbraucher weitergegeben werden. In dem Szenario ‚resource shuffling‘ könnten Importeure aus Drittstaaten sogar von dem System profitieren, indem sie einen geringeren CBAM zahlen, während sie ihre Produkte zu höheren Preisen verkaufen können im Vergleich zu ihren EU-Konkurrenten.
Lt. Sandbag ist es unsicher, wie die Akteure sich verhalten werden und es wird es darauf angekommen, die ‚Schlupflöcher‘ des CBAM entsprechend zu beseitigen und falls erforderlich das System nachzuschärfen.
Mehr Informationen zu dieser Studie gibt es hier (in Englisch)